20.03.2015 22:36
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Meine Fotos der Sonnenfinsternis 2015

Die Sonnenfinsternis fotografieren? Großes Problem! Am Ende habe ich es dann durch einen Trick doch noch geschafft ein paar halbwegs gute Fotos zu schießen. Profitipps, um die Sonne besser zu fotografieren...

Die Ausgangslage

Ich wusste erst seit dieser Woche, dass es überhaupt eine Sonnenfinsternis in Deutschland geben soll. Heute morgen hätte ich es dann sogar wieder fast vergessen. Übrigens ist es nichts anderes, wenn man die Sonne an ganz normalen, sonnigen Tagen fotografiert. Das ist mir jedoch leider erst beim Fotografieren bewusst geworden :)

Trotz meiner semi-professionellen Kamera Canon EOS 700D (550 Euro) und einem recht guten Objektiv Tamron AF 70-300mm USD (knapp 300 Euro) ist es mir zunächst nicht gelungen auch nur annähernd ein gutes Bild zu schießen. Alle Bilder waren überbelichtet und unscharf.

Was war das Problem?

Mit dem Automatik-Modus kommt man sowieso nicht weiter. Das Problem ist bei den meisten Kameras, dass der ISO-Wert nur auf 100 gestellt werden kann, er müsste aber darunter sein. Zudem muss die Belichtungszeit auf 1/4000 s gestellt werden. Es wäre vorteilhaft eine Kamera mit noch schnellerer Belichtungszeit zu haben.

Behelfslösung Nr. 1 - Schweißerbrille

Ich war kurz davor aufzugeben, doch dann sah ich meinen Vater wie er die Sonnenfinsternis durch eine Schweißerbrille anschaute (was übrigens auch nicht vor Augenschäden schützt - Siehe hier).

Die nächsten beiden Aufnahmen sind durch die Schweißbrille entstanden.

Behelfslösung Nr. 2 - Filmbänder

Wegen des Grünstichs war ich natürlich nicht zufrieden und wieder kurz davor aufzuhören.

Doch dann erinnerte ich mich an die Sonnenfinsternis im August 1999 - wie ich damals noch mit einer analogen Kamera Fotos machte. Mein nächster Gedankengang war dann schon bei den negativen Filmbändern der Analogfotografie. Ich suchte explizit nach leeren Filmbändern vom Ende des Films - also ohne störende Aufnahmen im Hintergrund. Für das 3. Foto legte ich 2 Filmbänder übereinander und hielt sie vor der Kamera, beim letzten Bild sind es 4.

Meine Kamera hat übrigens keinen Schaden davon getragen, auch wenn es zur Zeit überall im Fernsehen und Internet behauptet wird.

Fotobearbeitung und Optimierung

Ich habe es dennoch nicht hinbekommen wirklich scharfe Fotos zu schießen. Woran es genau liegt, weiß ich noch nicht. Daher musste ich mit der Schärfe etwas im Bildberabeitungsprogramm nachhelfen.

Profilösungen

Einfacher Graufilter

Es hilft alles nichts. Wer professionelle Fotos erhalten möchte, braucht einen sogenannten Graufilter, um den Lichteinfall in die Blende zu verringern.

Es dürfte ein einfacher Graufilter ausreichen, der 3 Blendenstufen "schluckt". 

Graufilterset

Ich werde mir jedoch ein teureres Filterset mit 3 Filtern bestellen, was bis zu 10 Blendenstufen "schluckt". Dies hat weitere Vorteile: Man kann durch Langzeitbelichtung spektakuläre Fotos von verwunschen anmutendem Meer, samtig fließenden Flüssen und leergefegten Plätzen schießen (obwohl diese gerade voller Menschen sind).

Alle Graufilter machen das Bild sehr viel dunkler. Die Sonne wird also nicht mehr überbelichtet.
Falls die Sonne dann - im Gegenteil - nicht mehr hell genug zu sehen ist, kann man die Belichtungszeit durch die Kameraeinstellungen wieder entsprechend verlängern.

Besseres + größeres Objektiv

Davon abgesehen ist es nicht sinnvoll die Sonne mit einem relativ kleinen Objektiv zu fotografieren (wie ich mit 300mm Brennweite).

Es empfiehlt sich ein starkes Objektiv mit mind. 400mm oder sogar 500mm Brennweite. Wenn man so etwas besitzt, ist man zudem auch in der Lage Vögel und andere Tiere spektakulär festzuhalten.

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1 Kommentar

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Von Susi
am 29.10.2015 (13:08 Uhr)

Tolle Bilder und super kreative Idee mit der Schweißerbrille und den Filmbändern :-) Da sieht man mal wieder, wie weit man doch immer mit einfachen Hilfsmitteln kommt. Sonnenfinsternis ist genauso wie Nachtaufnahmen immer eine große Herausforderung für Hobbyfotografen. Mir gefällt das Ergebnis mit Behelfslösung Nr. 2 besonders gut.

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